Rudolf Dorfer war das dritte Kind von Oma Resi und Opa Eduard und übernahm 1963 das Ruder im Quellenhof. Kurz zuvor, 1959, hatte der fesche Jungwirt seine große Liebe Luise geheiratet. Sie war das sechste von elf Kindern und eine gute Freundin von Rudolfs ältester Schwester Berta, die der Liebe wegen nach St. Martin in Passeier zog und den elterlichen Betrieb daher an den Bruder abtrat. Vier Kinder – Marlene, Heinrich, Helga und Birgit – wurden in den ersten unbeschwerten Ehejahren geboren. Eine Unbeschwertheit, die nicht lange anhielt. Mit nur 42 Jahren verstarb Gastgeber Rudolf nach schwerer Krankheit und ließ seine Luise mit vier kleinen Kindern zurück. Doch Luise ließ sich selbst nicht viel Zeit zum Trauern. Aufopferungsvoll kümmerte sie sich um die Kinder und führte nebenbei den florierenden Gastbetrieb weiter. „Nicht nur, weil ich mich gerne mit den Leuten unterhielt und dadurch von schweren Gedanken abgelenkt wurde, sondern auch deshalb, weil der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Gästen (…) wesentlich zum Wohlbefinden des Gastes beitragen“, sagte sie einmal. Ihr Fleiß und Weitblick machten sie zu einer der bekanntesten Pionierinnen des Tourismus in Südtirol. 1973 ließ Luise Dorfer den Forellenhof und den ersten Tennisplätzen erbauen und kaufte den damaligen Kennenhof mit seinen weiten Gründen dazu. Sie legte den Grundstein für den Erfolg und lehrte Zeit ihres Lebens ihren Kindern, mit Mut und Weitblick der Zukunft zu begegnen. 2019 ist Luise Dorfer im Alter von 89 Jahren friedlich entschlafen.